Astrologie ist eine Jahrtausende alte Erfahrungswissenschaft, die sich im Laufe der Zeiten wandelt und sich heute in unter- schiedlichsten Schulrichtungen zeigt. Darin geht es ihr wie in allem, das mit menschlicher Anschauung und Weltinterpretation zu tun hat.
Das Faszinierende an Astrologie ist die an jedem Horoskop bestätigte Erkenntnis, daß sich in ihm eine Ordnung spiegelt, in der die gesamte Anlagenstruktur quasi keimhaft gegeben ist.
Ein Horoskop ist eine Momentaufnahme unseres Sonnen- systems im Augenblick des Entstehens einer Zeitgestalt, also der Geburt eines Menschen oder sonstigen Ereignisses, und damit der als Zeitqualität angelegten Inhalte. Da die Gegenwart der jeweilige „Punkt” zwischen Zukunft und Vergangenheit ist, erlaubt das Geburtsbild auch Aussagen über das bereits Gewordene, aus dem der gegenwärtige Augenblick hervorgegangen ist, z.B. die familiäre Vergangenheit oder die Voraussetzungen von Ereignissen.
Sonne, Mond und Planeten bewegen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch den Tierkreis, überholen sich und entfernen sich von einander. Hinzu kommt die schnelle Bewegung der täglichen Erdrotation, also des Häusersystems. Diese Veränderungen führen zu Horoskopen, die hoch individu- elle Aussagen über die Qualität der Zeit erlauben. Wenn jemand nicht am selben Tag zur selben Minute am selben Ort geboren wird, ergibt sich ein anderes Horoskop.
Die Komponenten des Horoskops bilden abstrakte Prinzipien ab, die sich auf die unterschiedlichen Ebenen des Seins beziehen (Wolfgang Döbereiners Gestaltgefüge). In ihrem Zusammen- wirken vermitteln sie konkrete, differenzierte Aussagen über Anlagen und deren zeitliche Aktivierung.
|